Die Österreichische Rettungshundebrigade (ÖRHB), Landesgruppe Vorarlberg feierte ihr 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass organisierten sie eine Internationale Einsatzübung für Rettungshunde. Staffeln aus Österreich, der Schweiz und Deutschland sind dieser Einladung sehr gerne gefolgt. Insgesamt nahmen 40 Hunde an dieser Übung teil. Unser Team bestand aus zwei Hundeführern, Karin Frankl mit Nala, Gerhard Schuller mit Sammy und dem Gruppenführer Fabian Puchelt der Feuerwehr Hochbrück. Dank der sehr guten Organisation, wie Unterkunft in der Kaserne, das Zeitmanagement und die Ideen der anspruchsvollen Übungsstationen, war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Am Donnerstag ging die Reise nach Bludesch, im 11/1 der Feuerwehr Hochbrück in die dortige Wallgau Kaserne des Jägerbatailon 23, los. In der kühlen Garage konnten wir das Auto mit den Hunden abstellen.

Nach dem Briefing und der Einteilung der Gruppen begann die Eröffnungsfeier. Alles was in Vorarlberg Rang und Namen hat war anwesend, angefangen vom stellvertretenden Landeshauptmann, Vertreter der Landesregierung und der Landespolizeidirektion Vorarlberg, der Militärkommandanten von Vorarlberg, sämtliche Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, sowie die dazugehörigen Feuerwehkommandanten, um nur Einige zu nennen. Für uns ein Beweis welchen Stellenwert die ehrenamtliche Rettungshundearbeit in Österreich geniest. Umrahmt wurde dieser Abend unter anderem von den „ First Leiblach Valley Pipes and Drums“ die „1. Schottische Dudelsackgruppe Österreichs“, ein musikalischer Leckerbissen.

Für den ersten Tag waren drei Stationen geplant. Wir begannen mit unserer Gruppe, bunt gemischt aus Schweizern (REDOG) und Österreichern (ÖRHB) in einem ehemaligen Kurhaus, oder was davon noch übrig war. Dunkle Kellerräume, ein mit allem Möglichen zugestellter Dachboden oder die unzähligen Räumlichkeiten im 1. Obergeschoss waren abzusuchen. Alle unsere Hunde hatten damit aber kein Problem und lösten die ihnen gestellten Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit.

Weiter ging es dann zu einer Abseilübung am Ausleger eines 38 m Autokrans. Ein Heeresbergführer der Gebirgsjäger erklärte souverän, klar strukturiert und anschaulich die Vorgehensweise. Anfängliche Bedenken von manchem Hundeführer waren damit aus dem Weg geräumt. Dann ging es los. Geschirr für Hund und Mensch anlegen, Kommandos für den Kranführer geben und schon bewegte sich das Seil mit dem Hundeteam in die 35 m Höhe, eine kleine Schaukeleinheit und dann war es leider schon wieder vorbei und das Seil bewegte sich Richtung Erde.

Nach der Fahrt zur dritten Einheit war das Ein- und Aussteigen in einem Hubschrauber mit Hund auf dem Programm, für die meisten von uns eine neue Erfahrung. Einzig das Anlegen eines Maulkorbes fanden unsere Hunde nicht so toll, sonst waren sie auch bei dieser Übung voll bei der Sache.

Nach diesem „Auf reger“ machten wir noch ein kleinen privaten Ausflug in eine nahe gelegene Klamm um Hund und Mensch wieder „herunter zufahren“.

Ein neuer Tag: Bei strahlendendem Sonnenschein, bekamen wir den Auftrag, ein Waldstück nach vermissten Personen abzusuchen. Das war natürlich für unsere Hunde überhaupt kein Problem, aus zahlreichen Übungen und Einsätzen, kennen sie das Szenario nur zu gut.

Nach der Mittagspause ging es in ein Zementwerk, dort musste erst in einen „Hub Steiger“ eingestiegen werden um in das Obergeschoss zu gelangen, dort begann dann die eigentliche Suche. Ein Kamerateam vom ORF begleitete die Aktion und berichtet ausführlich am Abend in ihrem Regionalprogramm darüber.

Anschließend eine kurze Verschnaufpause vor dem großen Showdown. Eine Nachtwegesuche von ca. 6 km war geplant. Dazu haben sich über 50 Freiwillige als Versteckpersonen gemeldet. Bevor die Suche begann wurden sie mit verschieden Verletzungsszenarien geschminkt.

Aus den umliegenden Gemeinden kamen Feuerwehrfahrzeuge um die Personen in die umliegenden Wälder zu transportieren, dort wurden die Figuranten wie man in Österreich die Helfer bezeichnet, versteckt. Bis zu 4 Stunden mussten sie dann in ihren zugewiesenen Verstecken verharren. Ein ganz besonderes Dankeschön von uns Hundeführern, ohne Euch wäre so eine Übung nicht möglich, Chapeau. Aber nicht nur den Versteckpersonen wurde einiges abverlangt, auch unsere Hunde gingen bis an ihre Leistungsgrenzen. Nach mehreren Stunden immer noch motiviert und zuverlässig die Versteckpersonen zu finden und sicher anzuzeigen, das gebührt allerhöchsten Respekt. Wir waren alle begeistert mit welchem Elan und Willenskraft unsere Hunde ihre Arbeit verrichteten.

Um 3:00 Uhr früh waren dann auch die Letzen aus ihren Suchgebieten zurück und nahmen an der anschließenden Feedbackrunde teil, in der sich Alle nur des Lobes für die gelungene Veranstaltung bei der Landesgruppe Vorarlberg, stellvertretend dem Landesleiter, Fritz Gruber äußerten. Auch wir, lieber Fritz sagen Dankeschön, dass wir dabei sein durften.

Zufrieden und mit den Erfahrungen der letzten Tage, dem Erfahrungsaustausch der anderen Teilnehmer aus den Staffeln haben wir am Sonntag die Reise nach Hause angetreten.